Beginne damit Dir selbst zu vertrauen von OSHO


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Abgeschickt von Lichtkrieger am 08 September, 2001 um 13:20:09:

Die grundlegende Sache muß erst einmal in dir selbst geschehen. Wenn du dir selbst vertraust, kannst du mir vertrauen, kannst du den Menschen vertrauen und kannst du der Existenz vertrauen. Wenn du jedoch dir selbst nicht vertraust, wird auch kein anderes Vertrauen jemals möglich sein.
Die Gesellschaft zerstört Vertrauen an der Wurzel. Sie erlaubt dir nicht, dir selbst zu vertrauen. Sie lehrt alle anderen Arten des Vertrauens ~ Vertrauen in die Eltern, Vertrauen in die Kirche. Vertrauen in den Staat. Vertrauen in Gott und so weiter. Aber das wesentliche, grundlegende Vertrauen wird völlig zerstört. Und dann werden alle anderen Arten von Vertrauen künstlich, werden sie zwangsläufig künstlich. Dann sind alle anderen Arten des Vertrauens
nur wie Plastikblumen. Du hast nun keine wirklichen Wurzeln mehr, aus denen echte Blumen wachsen könnten.
Die Gesellschaft macht das bewußt - mit Absicht -. denn ein Mensch, der sich selber vertraut, ist gefährlich für die Gesellschaft - für eine Gesellschaft, die auf Sklaverei beruht, eine Gesellschaft, die zuviel in Sklaverei investiert hat.
Ein Mensch, der sich selber vertraut, ist ein unabhängiger Mensch. Man kann keine Voraussagen über ihn machen, er wird sich nach seinem eigenen Weg richten. Sein Leben wird Freiheit sein. Er wird vertrauen, wenn er etwas fühlt, wenn er liebt, und sein Vertrauen wird eine große Intensität und Wahrheit besitzen. Das Vertrauen eines solchen
Menschen wird lebendig und authentisch sein. Und er wird bereit sein, alles für sein Vertrauen zu riskieren, aber nur. wenn er es fühlt; nur. wenn es wahr ist. wenn es sein Herz berührt; nur, wenn es seine Intelligenz und seine Liebe anspricht, sonst nicht. Man kann ihn nicht dazu zwingen, an irgend etwas zu glauben.
Und diese Gesellschaft beruht auf Glauben. Ihre ganze Struktur ist die einer Selbsthypnose. Ihre ganze Struktur basiert darauf, Roboter und Maschinen zu erschaffen, keine Menschen. Sie benötigt abhängige Leute - so abhängig, daß sie das konstante Bedürfnis haben, tyrannisiert zu werden;
so abhängig, daß sie nach ihren eigenen Tyrannen suchen und Ausschau halten, ihren eigenen Adolf
Hitlers, ihren eigenen Mussolinis, ihren eigenen Josef Stalins und Mao Tse Tungs.
Diese Erde, diese schöne Erde. haben wir in ein großes Gefängnis verwandelt. Einige wenige machtlüsterne Lpute haben die gesamte Menschheit zu einem Mob reduziert. Dem Menschen ist es nur erlaubt zu existieren, wenn er mit allem möglichen Unsinn Kompromisse eingeht.
Einem Kind zum Beispiel zu erzählen, daß es an Gott glauben soll, ist Unsinn, absoluter Unsinn -nicht, daß Gott nicht existieren würde, aber das Kind hat noch keinen Durst, keinen Wunsch, kein Verlangen danach empfunden. Es ist noch nicht bereit, auf die Suche nach der Wahrheit, der letztendlichen Wahrheit des Lebens, zu gehen. Es ist noch nicht reif genug, nach der Wirklichkeit Gottes zu forschen. Diese Liebesaßäre muß eines Tages stattfinden, aber sie kann nur stattfinden, wenn ihm kein Glaube aufgezwungen wurde. Wenn er konvertiert worden ist, bevor der Durst zu forschen und zu wissen in ihm entstanden ist, dann wird er sein ganzes Leben auf eine künstliche Art verbringen, wird er auf eine Pseudo-Art leben.
Ja, er wird über Gott reden, weil ihm erzählt wurde, daß Gott existiert. Und es wurde ihm mit aller Autorität erzählt, und es wurde ihm von Leuten erzählt, die in seiner Kindheit sehr mächtig waren:
seine Eltern, die Priester, die Lehrer. Andere haben es ihm erzählt, und er mußte es akzeptieren, es war eine Frage des Überlebens. Er konnte nicht „nein" zu seinen Eltern sagen, denn ohne sie wäre er nicht in der Lage gewesen, überhaupt zu leben. Es war zu riskant„nein" zu sagen, er mußte „ja" sagen.Aber sein Ja kann nicht echt sein.
Wie kann es echt sein? Er sagt „ja" nur als politisches Mittel, um zu überleben. Ihr habt ihn nicht zu einer religiösen Person gemacht, ihr habt ihn zum Diplomaten gemacht, ihr habt einen Politiker geschaffen. Ihr habt sein Potential, zu einem authentischen Wesen heranzuwachsen, sabotiert. Ihr habt ihn vergiftet. Ihr habt sogar die Möglichkeit seiner Intelligenz zerstört, denn Intelligenz entsteht nur, wenn das Verlangen zu wissen entsteht.
Jetzt wird dieses Verlangen niemals entstehen. denn bevor die Frage Besitz von seiner Seele ergriffen hat. ist ihm die Antwort schon geliefert worden. Noch ehe er hungrig wurde, hat man ihm die Nahrung schon in sein Dasein gezwängt. Und ohne Hunger kann diese aufgezwungene Nahrung nicht verdaut werden; es gibt keinen Hunger, um es zu verdauen. Das ist der Grund, warum Leute wie Röhren leben, durch die das Leben wie unverdaute Nahrung hindurchgeht.
Man muß mit Kindern sehr geduldig sein, sehr aufmerksam, sehr bewußt, um nicht irgend etwas zu sagen, was ihre Intelligenz am Entstehen hindert, um sie nicht zu Christen, Hindus und Mohammedanern "zu bekehren. Man braucht unendliche Geduld.
Eines Tages geschieht das Wunder - wenn das Kind selbst zu fragen beginnt. Auch dann solltet ihr es nicht mit vorgefertigten Antworten versorgen. Vorgefertigte Antworten helfen niemandem, vorgefertigte Antworten sind abgestumpft und dumm. Helft ihm, intelligenter zu werden. Anstatt ihm Antworten zu geben, gebt ihm Situationen und Herausforderungen, an denen seine Intelligenz geschärft wird und seine Fragen vertieft werden -so daß die Frage bis zu seinem Zentrum vordringt,
so daß die Frage eine Frage von Leben und Tod wird.
Aber das ist nicht erlaubt. Eltern sind sehr ängstlich, die Gesellschaft ist sehr ängstlich... wenn Kindern erlaubt wird. frei zu bleiben - wer weiß? Sie kommen vielleicht niemals zu der Gemeinde, der ihre Eltern angehören, sie gehen vielleicht nie in die Kirche - katholisch, protestantisch, diese oder jene. Wer weiß. was passiert, wenn sie selbständig intelligent werden? Sie werden nicht mehr unter eurer Kontrolle sein. Und diese Gesellschaft bewegt sich immer tiefer in Richtung Politik, um jeden zu kon-
Lrollieren. um jedermanns Seele zu besitzen.
Daher ist das erste, was sie machen müssen, das Vertrauen zu zerstören - das Vertrauen des Kindes in sich selbst, das Zutrauen des Kindes zu sich selbst. Sie müssen es unsicher und ängstlich machen. Wenn es einmal am Zittern ist. ist es kontrollierbar. Wenn es Vertrauen hat, ist es nicht kontrollierbar. Wenn es Vertrauen hat, wird es sich selbst bejahen, wird es versuchen, seine eigene Sache zu machen. Es wird niemals die Sache von irgendwem sonst machen wollen. Es wird seine eigene Reise antreten, es wird nicht die Wünsche von irgendwem sonst erfüllen. Es wird nie ein Imitator sein, es wird nie eine stumpfe und tote Person werden. Es wird so lebendig, so pulsierend voller Leben sein. daß niemand es kontrollieren kann.
Zerstöre sein Vertrauen, und du hast es kastriert. Du hast ihm seine Macht genommen. Jetzt wird es immer machtlos bleiben und immer das Bedürfnis nach jemandem haben, der es beherrscht, ihm Anweisungen gibt und es kommandiert. Es wird jetzt ein guter Soldat sein. ein guter Bürger, ein guter Nationalist, ein guter Christ, ein guter Mohammedaner, ein guter Hindu. Ja, es wird alles das sein. aber es wird kein wirkliches Individuum sein. Es wird keine Wurzeln haben, es wird sein ganzes Leben unverwurzelt sein. Es wird ohne Wurzeln leben - und ohne Wurzeln zu leben bedeutet. im Unglück zu leben, bedeutet, in der Hölle zu leben. So wie Bäume Wurzeln in der Erde brauchen, ist der Mensch auch ein Baum und braucht Wurzeln in der Existenz, denn ansonsten wird er ein sehr unintelligentes Leben führen. [...]
Diese Gesellschaft ist eine machtorientierte Gesellschaft. Die Gesellschaft ist immer noch äußerst primitiv, äußerst barbarisch. Einige wenige Leute - Politiker, Priester, Professoren - beherrschen Millionen. Und diese Gesellschaft wird auf solche Art geführt, daß es keinem Kind erlaubt ist. Intelligenz zu haben. Es ist ein reiner Zufall, daß ab und zu ein Buddha auf die Erde gelangt - ein reiner Zufall.
Irgendwie passiert es ab und zu. daß ein Mensch den Fängen der Gesellschaft entkommt. Ab und zu bleibt ein Mensch von der Gesellschaft unvergiftet. Da muß der Gesellschaft irgendein Irrtum, irgendein Fehler unterlaufen sein. Ansonsten hat die Gesellschaft Erfolg im Zerstören eurer Wurzeln, i
der Zerstörung des Vertrauens in euch selbst. Und wenn das einmal geschehen ist, werdet ihr niemals in der Lage sein. irgend jemandem zu vertrauen.
Wenn du unfähig bist, dich selbst zu lieben, wirst du nie in der Lage sein, irgendwen zu lieben. Das ist eine absolute Wahrheit, die keine Ausnahmen hat. Du kannst andere nur lieben, wenn du dich selbst lieben kannst.
Aber die Gesellschaft verurteilt Eigenliebe. Sie sagt, das sei egoistisch, sie sagt, das sei narzißtisch. Ja, Eigenliebe kann narzißtisch werden, aber sie ist es nicht notwendigerweise. Sie kann narzißtisch werden, wenn sie nie über sich selbst hinaugeht, sie kann eine Art von Egoismus werden, wenn sie auf dich selbst beschränkt bleibt. Im übrigen aber ist Eigenliebe der Beginn jeder anderen Liebe.
Ein Mensch, der sich selbst liebt, beginnt früher oder später, vor Liebe überzufließen. Ein Mensch, der sich selbst vertraut, kann niemandem mißtrauen, nicht einmal denen. die ihn enttäuschen werden, nicht einmal denen, die ihn schon enttäuscht haben. Du kannst einen Menschen betrügen -aber um was kannst du ihn betrügen? Du kannst ihm etwas Geld oder etwas anderes wegnehmen. Aber der Mensch, der die Schönheit des Vertrauens kennt, läßt sich durch diese kleinen Dinge nicht von ihm abbringen. Er wird dich immer noch lieben, er wird dir immer noch vertrauen.
Und dann geschieht ein Wunder: Wenn ein Mensch dir wirklich vertraut, ist es unmöglich, ihn zu betrügen, fast unmöglich.
Es geschieht täglich, auch in deinem Leben. Wann immer du jemandem vertraust. wird es für ihn unmöglich, dich zu betrügen, dich zu täuschen. Während du auf einem Bahnhof am Bahnsteig sitzt, du kennst die Person nicht, die neben dir sitzt - ein Fremder, ein völlig Fremder - und du sagst zu ihm: „Passen Sie bitte auf mein Gepäck auf, ich muß mir eine Fahrkarte kaufen. Bitte achten Sie auf das Gepäck." Und dann gehst du. Du vertraust einem völlig Fremden. Aber es passiert fast nie. daß der Fremde dich betrügt. Er hätte dich betrügen können, wenn du ihm nicht vertraut hättest.
Vertrauen hat etwas Magisches an sich. Wie kann er dich jetzt betrügen, jetzt, wo du ihm vertraut hast? Wie kann er so tief fallen? Er wird sich selbst nie verzeihen kkönnen, wenn er dich betrügt. Es gibt eine dem menschlichen Bewußtsein innewohnende Qualität, zu vertrauen und Vertrauen zu empfangen. Jeder genießt es, wenn ihm vertraut wird, es ist ein Respekt seitens der anderen Person; und wenn du einem Fremden vertraust, ist es noch mehr der Fall. Es gibt keinen Grund, ihm zu vertrauen, und trotzdem vertraust du ihm. Du hebst den Menschen auf ein so hohes Podest, du schätzt den Menschen so hoch - es ist fast unmöglich für ihn. von solcher Höhe zu fallen. Und wenn er fällt, wird er nie in der Lage sein. sich selbst zu vergeben, er wird das Gewicht der Schuld sein ganzes Leben lang tragen.
Ein Mensch, der sich selbst vertraut, lernt die Schönheit des Vertrauens kennen - er bemerkt, daß man um so mehr aufblüht, je mehr man sich selbst vertraut. Je mehr man in einem Zustand des Los-lassens und der Entspannung ist, um so gelassener ist man. um so ruhiger, kühler und stiller ist man.
Und es ist so schön, daß du allmählich immer mehr Leuten vertraust, denn je mehr du vertraust,
desto mehr vertieft sich deine Ruhe; deine Gelassenheit geht tiefer und tiefer bis zum Kern deines Wesens. Und je mehr du vertraust, desto höher schwingst du dich empor. Ein Mensch, der vertrauen kann, wird früher oder später die Logik des Vertrauens kennenlernen. Und dann wird er eines Tages versuchen wollen, dem Unbekannten zu vertrauen.
Nur wenn du dem Unbekannten vertrauen kannst, kannst du einem Meister vertrauen. niemals vorher, denn der Meister repräsentiert nichts als das Unbekannte. Er repräsentiert das Nicht-Kalkulierbare, er repräsentiert das Unendliche, das Unbegrenzte. Er repräsentiert das Ozeanische, er repräsentiert das Wilde, er repräsentiert Gott.
Du sagst: „Warum vertraue ich dir nicht?" Das ist sehr einfach: Du vertraust dir selbst nicht. Beginne, dir selbst zu vertrauen - das ist die grundlegende Lektion, die erste Lektion. Beginne, dich selbst zu lieben. Wenn du dich nicht selbst liebst, wer anders wird dich dann lieben? [...]
Niemand hat dich je akzeptiert. Niemand hat dir das Gefühl gegeben, daß du geliebt und respektier wirst, daß du gebraucht wirst - daß diese Existenz dich vermissen wird. daß ohne dich diese Existenz nicht die gleiche sein wird, daß ohne dich eine Lücke da sein wird. Ohne dich wird dieses Universum etwas Poesie, etwas Schönheit verlieren: Ein Lied wird vermißt werden, ein Ton wird vermißt werden, eine Lücke wird entstehen -niemand hat dir das erzählt.
Und das ist es. worin meine Arbeit hier besteht: das Mißtrauen zu zerstören, das man dir gegen dich selbst eingeimpft hat. alle Verdammung zu zerstören, die dir aufgezwungen wurde, es dir wegzunehmen und dir ein Gefühl zu geben, daß du geliebt und respektiert wirst, von der Existenz geliebt.
Gott hat dich geschaffen, weil er dich liebte. Er liebte dich so sehr, daß er der Versuchung nicht widerstehen konnte, dich zu erschauen.
Entspanne dich in dein Wesen, du wirst vom Ganzen geschätzt. Deshalb atmet das Ganze weiter in dir. pulsiert in dir. Wenn du einmal diesen enormen Respekt und die Liebe und das Vertrauen des Ganzen in dir zu fühlen beginnst, wirst du anfangen. Wurzeln in deinem Wesen zu schlagen. Du wirst dir selbst vertrauen. Und nur dann kannst du deinen Freunden, deinen Kindern, deinem Ehemann, deiner Ehefrau vertrauen. Nur dann kannst du den Bäumen und den Tieren und den Sternen und dem Mond vertrauen. Dann lebt man einfach aus Vertrauen. Es geht nicht mehr darum, diesem oder jenem zu vertrauen - man vertraut einfach. Und vertrauen heißt religiös sein.
Das ist es. worum es bei Sannyas geht. Sannyas wird alles rückgängig machen, was die Gesellschaft getan hat. Es ist nicht nur Zufall, daß Priester gegen mich sind, Politiker gegen mich sind. Eltern gegen mich sind, das ganze Establishment gegen mich ist;
es ist kein Zufall. Ich kann die absolut klare Logik darin verstehen: Ich versuche rückgängig zu machen, was sie gemacht haben. Ich sabotiere das ganze Muster dieser Sklavengesellschaft. Mir geht es darum, Rebellen zu schaffen, und der Keim zu einem Rebellen ist das Vertrauen in sich selbst. Wenn ich dir helfen kann, dir selbst zu vertrauen, habe ich dir geholfen. Es ist nichts anderes nötig, alles andere kommt von selbst.
Osho The Book of Wisdom Vol



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