Es gibt keinen Erlöser


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Abgeschickt von Buddhist am 08 September, 2001 um 16:36:15:

Buddhistischer Text

Dammapada des Pali-Kanons
Im wohl behüteten Selbst findet sich ein Erlöser, der anderswo kaum zu finden ist.
Ihr müsst euch selber bemühen; die Erwachten weisen bloß den Pfad.
Die Sich-Läuternden können ihn beschreiten und so von den Fesseln des Todes frei werden."

Dammapada des Pali-Kanons


Bodhidarma sagt:Alles, was in den drei Welten erscheint, geht auf den Geist^ zurück. Deshalb übertragen die Buddhas der Vergangenheit und der Zukunft^ das Dharma von ihrem Geist direkt auf den Geist der Schüler, ohne sich um Definitionen zu kümmern1^.
Aber was verstehen Sie unter »Geist«, wenn Sie ihn nicht definieren?
Du fragst - das ist dein Geist. Ich antworte - das ist mein Geist. Wie könnte ich antworten, wenn ich kei­nen Geist hätte? Wie könntest du fragen, wenn du keinen Geist hättest? Das, was fragt, ist dein Geist. Was immer du tust, wo du auch bist, über anfangs- und endlose Kaipas11 ^ hindurch, das ist dein wirklicher Geist, dein wirklicher Buddha. Der Ausdruck: Dieser Geist ist Buddha^ bedeutet genau das. Außerhalb dieses Geistes findest du keinen Buddha. Erleuch­tung!^ oder Nirvarna außerhalb dieses Geistes zu finden ist unmöglich. Die Wirklichkeit deiner eigenen Selbst-Natur^, in der es keine Ursache und Wirkung gibt, ist Geist. Dein Geist ist Nirväna. Du denkst vielleicht, du könntest Buddha oder Erleuchtung irgendwo jenseits des Geistes finden, doch es gibt keinen solchen Ort.
Der Versuch, einen Buddha oder Erleuchtung zu fin­den, gleicht dem Versuch, Raum zu ergreifen. Raum hat einen Namen, aber keine Form. Er ist nicht etwas, das man aufheben oder niederlegen könnte. Und man kann ihn ganz sicher nicht ergreifen. Niemals kann Buddha außerhalb dieses Geistes gesehen werden.Buddha ist ein Erzeugnis unseres Geistes. Wozu soll­test du außerhalb deines Geistes nach ihm suchen?
Die Buddhas der Vergangenheit und Zukunft sprechen nur über diesen Geist. Der Geist ist Buddha, und außerhalb Buddhas gibt es keinen Geist. Wenn du denkst, es gäbe einen Buddha irgendwo außerhalb deiner selbst, wo sollte das sein? Es gibt keinen Buddha außerhalb des Geistes, wozu sollte man sich dann so etwas vorstellen? Wenn du dir selbst etwas vormachst, kannst du deinen wirklichen Geist nicht finden. Solange du dich für eine leblose Gestalt begei­sterst, bist du nicht frei. Es hilft dir nichts, mir nicht zu glauben und an deiner Selbsttäuschung festzuhalten. Doch wir Menschen sind verblendet. Wir wissen nicht, daß unser eigener Geist, unser eigenes Herz, Buddha ist. Wäre dem nicht so, würden wir nicht außerhalb unserer selbst nach Buddha suchen.
Buddhas erlösen keine Buddhas. Wenn man den eige­nen Geist benutzt, um einen Buddha zu suchen, wird man Buddha nicht finden. Solange man woanders sucht, wird man nie erkennen, daß der eigene Geist Buddha ist. Bitte, benutze nicht einen Buddha, um einen Buddha zu verehren. Und benutze nicht den Geist, um einen Buddha anzurufen1^. Buddhas rezitie­ren keine Sutras17^ Buddhas befolgen keine Gebote1^. Aber Buddhas brechen auch keine Gebote. Buddhas halten oder brechen überhaupt nichts. Buddhas tun weder Gutes noch Böses.
Um einen Buddha zu finden, muß man die eigene Natur^ sehen. Jeder, der seine Natur erkannt hat, ist ein Buddha. Wenn man die eigene Natur nicht sieht, ist alles Anrufen Buddhas, alles Rezitieren der Sutras, nutzlos.

Buddha sagte, die Menschen seien verblendet. Aus diesem Grund führen ihre Taten in den Fluß der unzäh­ligen Wiedergeburten. Bei ihrem Versuch herauszu­kommen, sinken sie nur noch tiefer. Das ist so, weil sie ihr wahres Wesen nicht sehen. Wenn die Menschen nicht verblendet wären, würden sie dann nach etwas suchen, das direkt vor ihrer Nase ist? Kein einziger von ihnen versteht die Bewegungen seiner eigenen Hände und Füße. Buddha hatte recht, verblendete Menschen wissen nicht, wer sie sind. Etwas, das so schwierig zu ergründen ist, kann nur ein Buddha kennen, niemand sonst. Nur ein Weiser kennt seinen Geist, diesen Geist namens Dharma-Natur, diesen Geist der Freiheit. Weder Leben noch Tod kann ihn verändern. Nichts kann ihn verändern! Er wird auch der »Unaufhaltbare Tathägatä«^ genannt oder der »Unfaßbare«, das »Heilige Selbst«, der »Unsterbliche« oder der »GroßeWeise«. Seine Namen variieren, aber seine Essenz nicht. Auch Buddhas Erscheinungsformen variieren, aber keiner dieser Buddhas bewegt sich außerhalb seines Geistes. In den Sutras heißt es: »Die Formen des Tathägatä sind unzählbar, und sein Gewahrsein ist unermeßlich.« Die endlose Vielfältigkeit der Formen entspringt dem Geist. Seine Fähigkeit, Dinge jeglicher Art zu unterscheiden, beruht auf seiner Bewußtheit. Aber der Geist hat keine Form und seine Bewußtheit keine Grenzen. Deshalb wird gesagt: »Die Formen des Tathägatä sind unzählbar, und sein Gewahrsein ist unermeßlich.«
Unser aus den vier Elementen aufgebauter materieller Körper^ bewirkt Leiden. Er ist Leben und Tod unter­worfen. Aber der wirkliche Körper existiert ohne zu existieren, denn der wirkliche Körper des Tathägatä verändert sich nie. In den Sutras heißt es: »Die Men­schen sollten erkennen, daß die Buddha-Natur etwas ist, das sie schon immer hatten.« Nur Käshyapa erkannte seine eigene Natur^ Unsere Natur ist Geist, und Geist ist unsere Natur. Diese Natur ist mit dem Geist aller Buddhas identisch. Die Buddhas der Ver­gangenheit und der Zukunft übertragen nur diesen Geist. Jenseits dieses Geistes gibt es nirgends einen Buddha. Aber die verblendeten Menschen realisieren nicht, daß ihr eigener Geist Buddha ist. Sie bleiben dabei, außen zu suchen. Sie hören nicht auf, Buddha anzurufen, ihn zu verehren banzubeten und sich zu wundern, wo dieser Buddha ist. Gebt euch nicht solchen Täuschun­gen hin! Erkennt einfach euren Geist! Außer eurem eigenen Geist gibt es keinen Buddha. Die Sutras erklä­ren: »Alles, was Form hat, ist eine Täuschung.«
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Bodhidarmas Lehre des Zen





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