Artikel aus: 'OSHOTIMES' Online - "man kann macht auch positiv einsetzen" von Anand Veeresh


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Abgeschickt von *** am 19 Oktober, 2001 um 23:20:53:

man kann macht auch positiv einsetzen

Anmerkungen zu den Aufgaben der USA im derzeitigen Konflikt von Anand Veeresh

Ich kam im Harlem Hospital zur Welt, in Manhattan, auch New York City genannt oder The Big Apple. Als ich also am 11. September im Fernsehen diesen Terroristenangriff auf New York City sah, war das nicht nur ein Angriff auf die USA, sondern ein persönlicher Angriff auf mein Zuhause! Ich stand unter Schock!

Ich traute meinen Augen nicht, als ich mit ansah, in Zeitlupe, wie ein Flugzeug in ein Gebäude raste! Es war einfach nicht zu glauben, ein Kriegszustand! Und dann wurde auch noch das Pentagon attackiert. Und schließlich wurde noch eine Maschine abgeschossen, weil sie auf ein Atomkraftwerk oder sonstwas zuflog ...

Heute hab ich den ganzen Tag CNN gehört, und alle sagen sie nur: „Wer war’s und warum?“ Sie haben entdeckt, daß Araber die Maschinen entführt haben. Und warum? WARUM sollten sie so etwas tun? Na ja, ich nehm an, um was zu beweisen. Sie haben tatsächlich das World Trade Center in die Luft gejagt – dieses Symbol der Amerikanischen Wirtschaft, des Amerikanischen Dollars, und das Pentagon – die große militärische Macht der Vereinigten Staaten!

Ich glaube, sie waren ziemlich entschlossen, um das zu bringen. Dein Leben dransetzen! Es muß was Politisches dahinter stecken, oder ein religiöser Fanatiker. Da haben wir die Unmenschlichkeit des Menschen gegen den Menschen. Das ist genau das gleiche, was seit Menschengedenken geschehen ist. Die Erbarmungslosigkeit gegenüber Menschen, wenn es darum geht, um jeden Preis durchzusetzen, was man glaubt oder für richtig hält.

Gestern war ich schockiert, heute bin ich rasend vor Wut, mitansehen zu müssen, wie all diese unschuldigen Menschen ausgelöscht werden, im Namen von Religion, Politik, Geld oder was immer die Beweggründe sind.
Wäre es ein Angriff aufs Militär gewesen, dann würde ich sagen, „okay, es war halt eine militärische Konfrontation.“ Aber es war ein Angriff auf Zivilisten! Genau das ist es, was mich zum Toben bringt – das Entsetzliche. Daß Zivilisten für irgendein idiotisches Ideal herhalten müssen!

Die Amerikaner haben Israel unterstützt, und den arabischen Ländern mißfällt das. Die Palästinenser scheinen ständig einstecken zu müssen. Die Amerikaner liefern den Israelis alle nötige militärische Ausrüstung: die Kampfjets, die sie brauchen, um die Palästinenser anzugreifen, die Raketen, die sie abfeuern, um ihre Anführer zur Strecke zu bringen, die Panzer, um ihr Land zu besetzen und all das – es kommt alles aus den Staaten. Das ist eine enorme Handelsbeziehung, und den Arabern gefällt das nicht.

Amerika ist die größte Militärmacht der Welt, sie haben den größten Geheimdienst der Welt, sie sind groß im Geldmachen, aber einen selbstmörderischen Flugzeugentführer können sie nicht aufhalten. Ein einziger Mensch, und sie können ihm nicht Einhalt gebieten! Israel kann das auch nicht, sie haben viele Palästinenserführer umgebracht, aber sie können einen Palästinenser nicht daran hindern, so extrem in Rage zu sein, daß er einfach mit Bomben bewaffnet hereinspaziert kommt und die Leute in die Luft jagt.

Also wäre es in Israel eine mögliche Lösung, eine Mauer zu bauen: Steckt die Araber alle auf die eine Seite und die Israelis auf die andere. Das ist die Lösung! Aber wer will schon so leben?

Israel und die Vereinigten Staaten haben Atomwaffen, die mächtigsten Waffen, die es gibt, aber sie können eine Einzelperson nicht davon abhalten, in Rage zu geraten. Also wiegt das ihre Macht auf - da bleibt einem die Spucke weg.

Man muß schon wirklich wild entschlossen sein, um für eine Sache sterben zu wollen, um bereit zu sein, mit so vielen Passagieren im Rücken mit einer Maschine in einen Wolkenkratzer zu rasen. Gegen diese Entschlossenheit ist kein Kraut gewachsen. Man kann’s unterdrücken, man kann zu Repressalien greifen, man kann’s in eine Depression verkehren, aber letzten Endes kann man’s nicht bekämpfen, egal was für Verteidigungsmaßnahmen man hat.

Interessant ist, wer Terrorist ist. Wer anfängt, ein System zu verändern, wird Terrorist genannt. Die russischen Revolutionäre wurden Terroristen genannt, die französischen Revolutionäre wurden Terroristen genannt, die amerikanischen Revolutionäre wurden Terroristen genannt – weil sie ihr politisches System abschaffen wollten. Heutzutage halten die Amerikaner das Patent der Definition.

Die Israelis haben vor über fünfzig Jahren begonnen, und damals wurden sie von den Engländern zu Terroristen erklärt. Denn sie warfen alles über den Haufen, sie hielten sich nicht an die Spielregeln von wegen „Wir sind Demokraten, laßt uns also fair sein.“ Sie begingen Terrorakte, um den Staat Israel zu gründen. Heute können sie zu den Palästinensern sagen: „Ihr Burschen seid Terroristen, und wir sind die Guten.“ Aber es funktioniert nicht. Wer ist hier der Terrorist? Nur weil man sich eine „demokratische Regierung“ nennt, hat man nicht das Recht, andere Menschen im Namen der „Selbstverteidigung“ umzubringen.

Auf der anderen Seite ist es sonnenklar, daß es den Palästinensern nicht gelingen kann, durch Terrorakte und Selbstmord-Bombenkommandos ihren eigenen Staat zu gründen. Negativität provoziert Negativität.

Ich seh mir diesen Wahnsinn an und fühle mich frustriert.

Ich sähe es liebend gern, wenn die Israelis es über sich bringen könnten, sich mit den Palästinensern zusammenzusetzen und zu sagen: „Wir haben beide das Recht zu leben, also laßt uns das denkbar schönste Land gestalten, statt einander die Gurgel durchzuschneiden!“ Das fänd ich gut. Ich fänd es gut, wenn die Vereinigten Staaten Mut zu diesem Weg machen würden, statt den Israelis weiszumachen: „Weiter so, auch wenn ihr ein paar Anführer der Palästinenser umbringt!“ So geht es einfach nicht.

Nach diesem Angriff steht der amerikanische Präsident unter dem Druck, seinem Land beweisen zu müssen, daß er kein Weichei ist. Jetzt wird Amerika ausziehen und die Schurken da draußen hetzen. Vielleicht werden sie ein paar Raketen nach Afghanistan abschießen und das halbe Land in die Luft jagen, wie sie’s mit Irak gemacht haben.

Mir erscheint richtig, daß ein Land, das die militärische Macht hat, das die wirtschaftliche Macht hat zu sagen: „Wenn ihr nicht nach unserer Pfeife tanzen wollt, werden wir euch dazu zwingen“ – und die USA haben diese Art Macht! –, daß dieses Land die Verantwortung hat, Frieden zu stiften und zu sagen: „Laßt uns damit aufhören, einander zu töten, laßt uns gemeinsam in Freundschaft leben, auf der Grundlage gegenseitiger Unterstützung!“ Die Vereinigten Staaten haben die Macht dazu. Man kann Macht auch positiv nutzen.

Ich würde mich freuen, wenn die USA es fertigbrächten zu sagen: „Laßt uns hergehen und aus dem Nahen Osten eine für beide Seiten glückliche Region machen. Laßt uns eine Wirtschaft aufbauen, die auch den Palästinensern ein Existenzrecht sichert, nicht nur den Israelis.“ Ich würde mich freuen, wenn sie ihr Leben in Freundschaft und Liebe gestalten würden. Ich würde mich freuen, wenn der Nahe Osten zu einem Mekka für alle Religionen und alle Menschen würde. Ein Ort, wo jeder das Recht hat zu existieren. Aber so ist es nicht im Moment.

Ich würde mich freuen, wenn Amerika da die Führung übernähme, und zwar so, daß jeder sagen kann: „Großartig! Amerika tut etwas für den Frieden!“ – statt immer mehr Geld in Raketenabwehrsysteme zu pumpen! Sie könnten dasselbe Geld dafür einsetzen, um die Welt gesünder zu machen, den Hunger zu stoppen, und all die Milliarden und Abermilliarden, die jetzt in die Verteidigung gesteckt werden, dafür ausgeben, das Leben eines jeden Menschen auf dieser Welt zu verbessern!

Das wäre großartig! Darüber würde ich mich freuen.
Veeresh, aufgenommen am 12. September 2001

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